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Sonntag, 21. Februar 2016

Schaffenszeit

Heute steht der Tag ganz unter dem Motto "carpe diem". Es ist der letzte Tag, an dem ich mit meiner mittleren Tochter ganz alleine bin, und den werde ich nutzen. 

Seit 10 Tagen ist mein Mann mit unserer Jüngsten im Urlaub - das war komisch, hat mir allerdings auch ungeahnte Freiräumen verschafft, die ich mir in diesem Ausmaß (schließlich ist die Kleine ein sehr ruhiges Kind, das sich sehr gut und gerne allein beschäftigt) nicht vorgestellt habe.

Heute nun also nutze ich diesen Tag und das schlechte Wetter zum "Kreativtag". Und dokumentiere - wie die letzten Sonntage auch - sieben Sachen, für die ich meine Hände gebraucht habe, egal, ob für fünf Minuten oder fünf Stunden. Gesammelt wird das wie immer bei Anitas (Grinsestern) Siebensachensonntag.

1. Nach dem ersten Kaffee, den ich mit dem neuen Inspector Lynley-Roman, den mir mein Mann aus dem Urlaub zugeschickt hat, trinke, durchforste ich das Internet nach Ideen für die heiß ersehnte Heidi-Geburtstagsparty meiner Jüngsten. 




2. So stoße ich durch Zufall auf eine Piñata und weiß sofort:"die will ich auch!". Sofort recherchiere ich weiter, und beschließe nach einem Blick auf die Preise, dass ich die selber machen kann. Die dafür notwendigen Zutaten habe ich alle Zuhause: Luftballon, Mehl, Salz, Wasser und alte Zeitungen, rühre daraus eine Art Kleister an und beklebe den Ballon mit Zeitungsstreifen. Dann muss er trocknen und alles bis zu 4 X wiederholt werden. Ich werde die fertige Piñata wohl nur mit Heidibildern bekleben. 
Klassisch ist eine Piñata wohl als Eselfigur o.ä., doch wenn meine Tochter das Gebilde dann zu schön findet, wird sie es nicht mit ihren Gästen zerschlagen wollen, doch darin liegt nun einmal Sinn und Zweck einer Piñata.





3. Nach dem ersten Klebedurchgang setze ich mich schon vor 9.00 Uhr an die Nähmaschine und nähe ein Sweatshirt für eine Kundin, die sich hoffentlich darüber freut, dass sie den Pulli früher als erwartet abholen kann.




4. Da ich so schön im Schwung bin, nähe ich die längst überfällige Yogahose für meinen Mann. Da ich kein Schnittmuster habe, gestaltet sich das Unterfangen etwas spannender als geplant, doch am Ende bin ich sehr zufrieden.




5. Gegen 12.00 Uhr gönne ich mir hochzufrieden eine kleine Mittagspause, in der ich die Reste des gestrigen Abendbrots genieße und an den gestrigen Abend denke. Der war nämlich sehr schön, weil ich mit meinen beiden Töchtern und dem Freund der Großen den Film "Der große Trip" gesehen habe. Ein toller Film, bei dem ich zumindest immer eine große Packung Taschentücher bereithalten muss.




6. Das Nähen hat noch immer kein Ende. Ich überlege, dass es sich ja nahezu um eine Effizienzsteigerung handelt, wenn ich die Tatsache, dass in der Coverlockmaschine noch blaues Garn eingefädelt ist, dazu nutze, zusätzlich eine Sweathose für den Verkauf zu nähen. Kaum gedacht, schon gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit der Hose, obwohl ich dieses Kleidungsstück eigentlich nicht so gerne nähe.



Während der ganzen Näherei höre ich Effi Briest als Hörspiel und schwelge. Effi Briest gehört definitiv zu meinen 3 Lieblingsbüchern, vielleicht steht es sogar ganz oben an der Spitze. Ich bewundere die schriftstellerische Technik immer wieder aufs Neue, obwohl ich das Buch bestimmt schon zwanzigmal oder häufiger gelesen habe. Und ich bin immer wieder fasziniert von Theodor Fontane, der die Missstände, in denen sich die Frauen seiner Zeit befanden, auf so unnachahmlich großartige Art und Weise darstellte. Das Hörspiel ist ein wenig ungewöhnlich, zumal ich bedauerlicherweise die Stimme von Effi nicht so gerne mag. Dennoch nimmt mich einmal mehr die Handlung absolut gefangen. Eine herrliche Begleitmelodie zum Nähen, und da ich das Buch so gut kenne, ist es auch nicht so schlimm, wenn das eine oder andere Wort im Geratter der Nähmaschine untergeht.

7. Baden am Nachmittag hat für mich immer den Beigeschmack von Luxus und einem Moment absoluten Nichtstuns. Und welcher Tag wäre besser geeignet als dieser? Ich bin (quasi) alleine, es regnet, und ich habe Vieles bereits erledigt. Also schnappe ich mir mein Buch und verschwinde in der festen Absicht, in der nächsten halben Stunden (mindestens) nicht wieder herauszukommen.




Es ist bislang ein wunderschöner Sonntag, an dem nur eines schlecht ist: Das es bereits 17.45 Uhr und der Tag damit bald zuende ist.

Ich wünsche allen einen schönen und vor allem gemütlichen Sonntagabend.


Dienstag, 16. Februar 2016

Die beste Freundin

...meiner Tochter ist ein fünfjähriges Mädchen.
Sie ist ein entzückendes kleines Ding! Sie liebt unvoreingenommen zunächst alle Menschen (lediglich eine Erzieherin mag sie nicht, und glauben Sie mir, Ihnen ist diese Frau auch unsympathisch) und tierlieb ist sie sowieso. Wobei ihre Lieblingstiere nicht etwa Pferde oder gar Einhörner sind, sondern Ziegen. Sie ist ein herzensgutes Mädchen, weint, wenn andere traurig sind, lacht, wenn andere lachen und hasst Streit.

Obwohl sie Waise ist, ist sie voller Lebensfreude und die Abwesenheit von Traurigkeit. Sie lebt bei ihrem Großvater ein sehr fröhliches, einfaches und freies Leben, um dass man sie nur beneiden kann.

Sie ist absolut unprätentiös, und Kleider sind ihr egal. Hauptsache bequem und nichts engt sie ein. Wäre sie meine Tochter, würde der Stoffhandel wesentlich weniger an mir verdienen, denn ich würde wesentlich weniger nähen können.

In einem Kleid kann man sie immer sehen, es sei denn, sie besucht eine Freundin in der Großstadt, und das ist ein rotes Kleid mit einer gelben Bluse.  Und natürlich möchte meine Tochter, die ihrer Freundin ohnehin sehr, sehr ähnlich ist (nur in ängstlicher), genau so ein Kleid haben. Da sie in 4 Wochen Geburtstag hat, habe ich ihr so eins genäht.










Die große Liebe zu Heidi habe ich hier und hier schon einmal beschrieben, und sie nimmt nicht ab. Im vergangenen Dezember war ich mit ihr in dem Heidi-Film im Kino, und es war ewunderschönes Erlebnis. Es war ihr erster Kinobesuch, und ich war mir nicht so sicher, wie es ihr gefallen würde, nun einmal eine sehr realistisch anmutende Version ihrer Heldin gleich auf einer großen Leinwand zu sehen. Als Heidi auch im Film nach Frankfurt musste und meine Tochter mit einem "echten" Fräulein Rottenmeier konfrontiert wurde, reichte es ihr allerdings, und sie wollte doch lieber nach Hause. Zum Glück konnte ich sie vom Bleiben überzeugen und es wir konnten noch den Rest des Films genießen.

Heidi ist und bleibt die Größte für meine Jüngste, und das gipfelt darin, dass sie in diesem Jahr an ihrem Geburtstag eine "Heidi-Party" veranstalten möchte. Wie das genau aussehen wird, weiß ich noch nicht so genau. Ich werde versuchen, einige Spieleklassiker zu Heidi-Spielen zu adaptieren, aber genaueres weiß ich noch nicht. Ich werde dann in vier Wochen darüber berichten. Doch die wichtigste Voraussetzung ist zunächst einmal geschafft: Das Kind hat ein Heidi-Kleid!

Das Oberteil habe ich nach dem Knopfshirt von Lillesol und Pelle genäht. Im Nachhinein denke ich, dass ich den Ausschnitt ruhig ein wenig größer hätte schneiden können, nun ist es jedoch zu spät. Da ich das komplette Oberteil gefüttert habe, kann ich ihn nicht so einfach vergrößern, also muss es so reichen. Das Rockteil habe ich ein wenig eingekräuselt, um den Heidi-Effekt nachzuempfinden.

Da es für Kinder und speziell für Mädchen ist, verlinke ich mit Kiddikram und Meitlisache

Sonntag, 14. Februar 2016

Happy Birthday, kleines Lottchen!


Anita von Grinsestern sammelt auch heute wieder beim Sieben Sachen Sonntag 7 Sachen, für die wir unsere Hände gebraucht haben, egal, ob 5 Minuten oder 5 Stunden.

Heute ist ein besonderer Tag für mich, und das liegt nicht am Valentinstag. 
Obwohl: Am Valentinstag vor 15 Jahren habe ich eines der schönsten drei Geschenke meines Lebens bekommen: Meine mittlere Tochter, denn die ist heute 15 Jahre alt geworden. Ich frage mich, wie das passieren konnte, denn ICH bin doch gerade erst 15 geworden...


1. Somit war meine erste Aktion des heutigen Tages nicht etwa das Anzünden der Kerzen, sondern das Einpacken der Geschenke. Normalerweise bin ich da besser vorbereitet, doch gestern habe ich mit meiner Tochter einen Vortags-Geburtstag in der Stadt gefeiert (aus Gründen, die ich hier bereits angedeutet habe). Wir waren 9 Stunden lang in der Stadt, haben - obwohl wir doch seit über 15 Jahren in Berlin leben -  ein wenig Sightseeing gemacht und viel für das Kind eingekauft.




2. Dann ist natürlich nach dem Singen das Anzünden dran. Jetzt ist auch meine Mittlere fast dem Geburtstagskranz "entwachsen", den ich schon als Kind hatte. Es passen 16 Kerzen rein - ein Jahr noch und dann hole ich ihn nur noch einmal im Jahr für die Jüngste raus. Da macht sich doch ein wenig Wehmut breit.





Doch Schluss jetzt. Schließlich habe ich noch einen Geburtstagswunsch abzuarbeiten: 
3. Wir frühstücken ganz geburtstagsmäßig mit vielen Pancakes, die ich vorher natürlich backen muss.





4. Anschließend sortiere ich alle Mcs meiner Töchter aus. Da nun auch der Kassettenspieler meiner Jüngsten das Zeitliche gesegnet hat und ich niemanden kenne, der noch so ein Gerät besitzt, bin ich noch ein wenig unschlüssig, was ich nun mit den vielen, vielen, vielen Kassetten anstellen soll. Wenn jemand eine Idee hat - her damit!


... und hier sieht man nur die Spitze des Eisbergs. Unglaublich was sich in den Kinderjahren dreier Mädchen angesammelt hat.



5 Zwar hatte ich geplant, Waffeln zu backen, um die mit Sahne und heißen Kirschen zu essen, doch da der Besuch viele Donuts mitbrachte, habe ich darauf verzichtet. Schließlich wollen wir am frühen Abend schon wieder Essen gehen und können nicht ausschließlich den Tag essend verbringen.




6. Trotzdem mir der Valentinstag vollkommen egal ist, habe ich mir dennoch ein paar Blümchen in einer kleinen Vase an die Tür zum Schlafzimmer gehängt. Es sind die kleinen Traubenhyazinthen, die ich als Zwiebeln im Topf stehen hatte. Nun sind sie kurz vorm Verblühen in die kleine Vase gewandert, in der sie sich erfahrungsgemäß noch einige Tage halten werden.




7 Zum Schluss habe ich Bilder meiner kleinen Tochter ausgedruckt, die sie über irgendeine App (keine Ahnung welche, mein Mann ist hier derjenige Welche) gemalt hat. Ich finde sie einfach zauberhaft.




Freitag, 12. Februar 2016

12 von 12 im Februar

Caro von Draußen nur Kännchen sammelt am 12. eines jeden Monats unseren aktuellen Tag. Da ich gerne in das Leben anderer hineinschaue, mache ich auch nach längerer Abstinenz wieder mit bei 12 von 12.

1. Mein Morgen beginnt wie jeden Morgen um 6.50 mit dem alltäglichen Weckritual von in dieser Woche einem einzigen Schulkind. Nach dem Wecken geht es an die Zubereitung der Schulbrote. 





Um 7.30 Uhr wird das Kind in die Schule verabschiedet mit einem, scheint's immer gleich lautendem Dialog: "Tschühüss, viel Spahaß!" "Haha, werde ich nicht haben, ich habe heute zwei Stunden Mathe, zwei Stunden Physik, zwei Stunden..." Die Fächer wechseln, die Antwort, man werde auf gar keinen Fall auch nur eine Ahnung von Spaß verspüren, bleibt gleich.


2. Die folgende Ruhe nutze ich aus, um etwas lange Überfälliges zu erledigen. Ich "entmiste" das Zimmer der kleinsten Tochter. Ach, wäre das schön, wenn ich das auch mal bei ihrer größeren Schwester erledigen dürfte. 

Wobei das Wort "dürfte" ohnehin falsch gesetzt sein wird, denn ich sortiere in Abwesenheit der Kleinsten aus. Und meine Kleinste hängt an nahezu jedem einzelnen Kleidungsstück und erwartet bei zumindest jedem zweiten, dass es unter Tränen wenigstens in die Erinnerungskiste gelegt werden soll. 

Ich sortiere also aus, was nicht mehr passt und/oder nicht mehr in Ordnung ist. Und weil ich so schön in Schwung bin, sortiere ich auch gleich noch das Bücherregal und die Spielschublade und bekomme sehr, sehr viele Tüten voll. Jetzt hoffe ich auf den Besuch am Sonntag, der eine kleine Tochter hat, die hoffentlich zu einer Abnehmerin all' der Wundertüten sein wird.


Das Ergebnis sind übersichtlich gefüllte Schubladen, die mich so begeistern, dass ich zwischendrin immer mal wieder zum Schrank gehe, ihn öffne und mich freue.







3. Anschließend mache ich mich an die Arbeit: Ich gebe Noten ein und mache meine Abrechnung für das vergangene Semester fertig. Obwohl das doch eigentlich Spaß machen sollte - schließlich geht es um mein Geld - mache ich das nicht so gerne, da ich einfach nicht so gerne Noten gebe. Die jedoch sind die Voraussetzung für die Auszahlung des Honorars.






4. Um 9.30 erinnert mich mein Wecker, dass es Zeit ist, dem Meerschweinchen meiner mittleren Tochter die notwendigen Ohrentropfen zu geben. Himmel, dieses Schweinchen lässt nichts aus. Über Meerschweinchenlähme, durch die meine Tochter es mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit gebracht hat, über Pilzinfektionen bis jetzt zu einer Ohrenentzündung nimmt dieses Schweinchen alles mit, während ihre Meerschweinchenfreundin zwar viel älter, dafür dennoch wesentlich gesünder ist.



5. Um 10.00 Uhr gönne ich mir die erste Kaffeepause und plane dabei das Wochenende. Meine Tochter wird am Valentinstag 15 Jahre alt. Da sie in diesem Jahr nicht feiern möchte (fragen Sie nicht, aber bei solchen Freundinnen muss man keine Feinde mehr haben), werde ich morgen mit ihr ein wenig bummeln gehen, sozusagen "reinbummeln" statt "reinfeiern", wie es eigentlich geplant war. Am Sonntag kommt dann am Nachmittag die Familie in gekürzter Form zusammen, so dass ich hoffe, dass sie dennoch einen schönen Tag haben wird.



6. Schließlich kann ich mich aufraffen, ein Shirt für mich zuzuschneiden und sogar zu nähen. Ich habe keine Ahnung, ob es am Schnitt oder am wirklich sehr flatterigen Strickjersey liegt, dass mir das wirklich sehr einfache Shirt nicht so gelingen will. Am Ende schließlich bin ich zwar nicht wirklich begeistert, doch es ist immerhin tragbar.






7.  Dummerweise ist "nach dem Nähen" auch immer "vor der Chaos-Beseitigung". Da mir mein neues Nähzimmer jedoch sehr am Herzen liegt, erledige ich das schnell, bevor sich der Chaoszustand etabliert.





8. Inzwischen ist es bereits 12.00 Uhr geworden, und ich sollte mich ans Aufräumen begeben. Doch vorher rufe ich in einem italienischen Restaurant an, um dort einen Tisch zu reservieren. Heute bin ich nämlich mit einer Freundin zum Cocktailtrinken und Essen (ich befürchte, in der Reihenfolge) verabredet. Da ich abends recht selten mit einer Freundin weggehe, und es sich bei dieser Freundin um meine Nähfreundin handelt, mit der ich mich an und für sich immer zum Nähen und Stoffeinkauf treffe, freue ich mich schon sehr.




9.  Zwischendurch setze ich mich immer mal für ein paar Minuten hin und stricke ein paar Reihen an meinem vor kurzem begonnen Projekt weiterzumachen. Ich möchte sehr gerne eine Patchworkdecke aus wollweißer Schurwolle stricken, die aus 9 unterschiedlich großen Strickflächen aus unterschiedlichem Muster bestehen soll. Ich hoffe, dass es auf diese Weise eine Decke in gewünschter Größe hinbekomme. Die beiden Decken, die ich bisher gefertigt habe, sind zu klein, um wirklich kuschelig zu sein, da mich - zumindest bei der einen - die Lust verließ, bevor sie die Wunschgröße erreichte.



10. Ich mache eine Retoure fertig,




gehe 

11. die "notwendigen" Lebensmittel für das Geburtstagsfrühstück einkaufen 



und verteile

12.   anschließend die mitgebrachten Blumen im ganzen Haus. Wenn meine mittlere Tochter Geburtstag hat, verfalle ich ein bis zwei Tage vorher immer in einen Blumenrausch. Ich weiß nicht, liegt es am Frühling, der immer greifbarer wird, am Geburtstag meiner Tochter, der mein Herz höher springen lässt oder am Valentinstag?



So sah also mein heutiger Tag aus: nicht weltbewegend, doch habe ich einige Dinge erledigt, die ich gerne vor mir herschiebe.

In einer Stunde werde ich mit meinen beiden großen Töchtern zum Friseur gehen, und dann werde ich, wie gesagt, meine neue Frisur beim Italiener zusammen mit meiner Freundin ausklingen lassen.

Ich wünsche allen "Mitstreiterinnen" ein schönes Wochenende!


Dienstag, 9. Februar 2016

Helau &Alaaf

Ich oute mich an dieser Stelle ganz bewusst als Karnevalmuffel, was eigentlich komisch ist, denn Mottoparties möchte ich immer schon. Wobei, wenn ich es mir recht überlege, mag ich Mottoparties, weil sich dann ein roter Faden durch Deko, Kleidung und Spiele ziehen kann. So hat meine jüngste Tochter im März vor, einen "Heidi-Geburtstag zu feiern. Das wird sicherlich eine große Herausforderung für mich werden...

Nun jedoch Fasching oder Karneval... Auch, wenn wir in Berlin wohnen, findet bei den Kindern Karneval natürlich statt.
Aus etlichen Gründen haben wir in diesem Jahr aus Requisiten des letzten Feengeburtstags zurückgegriffen. 

Ich habe im vergangenen Jahr ein Tutu nach einem Tutorial von Hamburger Liebe genäht, dazu ein Tomboy-Shirt von Farbenmix mit einer geplotterten Fee aus dem Silhouette-Shop, Feenstab, Flügel, Haarkranz und Schminke, und fertig ist meine kleine bezaubernde Fee. 




Den Rock finde ich in seiner Einfachheit großartig, allerdings habe ich doch noch ein Gummi einnähen müssen, da er ihr, als er nur von dem Satinband gehalten wurde, sehr gerutscht ist.

Hach, kleine Kinder in Kostümen, mit ihrem strahlenden Gesicht und ihrer Freude und Aufregung sind einfach wunderbar.

Ich wünsche allen Narren und Jecken noch schöne Tage!

Sonntag, 7. Februar 2016

Kurzer Ausflug in die Kindheit

Mein Sonntag begann, wie die meisten Tage, um 6.30 Uhr. Um die anderen Familienmitglieder nicht zu wecken, schleiche ich mich zur Kaffeemaschine und danach zu meinem Buch, um dort die ersten Minuten des Tages in aller Ruhe genießen zu können.





Nach dem Kaffee herrscht immer noch absolute Ruhe. Die nutze ich, um strickend ein Hörbuch zu hören. Bis vor kurzem habe ich immer behauptet, keine Hörbücher zu mögen, denn seitdem ich lesen kann, habe ich lieber selbst gelesen, als vorgelesen zu bekommen. Doch seit einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass ich viel weniger lese als früher. Das bedauere ich sehr, das liegt jedoch daran, dass ich seit ca. 2 Jahren in meiner Freizeit entweder an der Nähmaschine sitze oder eben Strick- oder Häkelnadeln in der Hand halte. Und all' das ist eben nicht kompatibel mit dem Lesen. Also versuche ich es jetzt einmal mit Hörbüchern. Und ich muss sagen, es gefällt mir eigentlich ganz gut.


Das soll Mal eine 1,60 x 1,20 große Decke werden - ein langer Weg (und viele Hörbücher liegen noch vor mir


Und während ich so vor mich hinstrickte und dem Hörbuch lauschte, fiel mein Blick auf die nun knospenden Zweige von letzter Woche. Ich freue mich sehr über diese Blüte und habe sie gleich dazu genutzt, mal wieder einmal das Makroobjektiv vor die Kamera zu schrauben.






Inzwischen ist auch der Rest der Familie wach. Nach dem Frühstück backe ich zusammen mit der kleinen Tochter einen Zitronenkuchen mit echten Zitronenstückchen. Obwohl ich ihn schon einige Male gebacken habe, bin ich immer noch in der Erprobungsphase. Beim ersten Mal schmeckte er so dezent nach Zitrone, dass er nicht als Zitronenkuchen bestand. Beim zweiten Mal war er sehr, sehr bitter geworden, beim dritten Mal sah ich zum ersten Mal Anlass zur Hoffnung und dachte nun, dass ich ihn jetzt nun perfektioniert hätte. Naaa jaaaa, vielleicht habe ich es jetzt mit der Zitrone eine klein wenig übertrieben, denn er ist doch sehr sauer geworden. Aber eigentlich ganz lecker. Und die mittlere Tochter behauptet sogar, es sei einer ihrer Lieblingskuchen. 




Am vergangenen Dienstag habe ich von meinem Mann auf Anregung meiner kleinen Tochter sechs von ihr ausgesuchte wunderschöne weiße Rosen geschenkt bekommen. Leider hielten sie nicht ganz so lange, so dass ich sie heute zum Trocknen aufgehängt habe. Es sind wirklich so schöne dicke Rosen gewesen, dass ich es sehr bedauere, dass sie nun am Verwelken sind.





Am späten Vormittag machten mein Mann, unsere jüngste Tochter und ich uns auf den Weg in die Sonne. Dabei kamen wir an einem Pferdestall in unserer Nähe vorbei, und unsere sonst so ängstliche Tochter wollte unbedingt die Pferde streicheln. Mit meiner Hilfe klappte das dann auch.





Seit einiger Zeit wollten wir ihr schon den Wunsch erfüllen, reiten zu lernen. Nun nutzten wir die Gunst der Stunde und gingen gleich zu der dort in der Nähe liegenden Reitställe, um uns zu informieren, wie es dort mit dem Reitunterricht aussähe. Auf der Suche nach einem Ansprechpartner gingen wir durch die Ställe, und ich fühlte mich unendlich viele Jahre in meine Kindheit zurückversetzt, als ich selbst geritten bin, der Pferdestall mein liebster Aufenthaltsort und der Pferdegeruch mein Lieblingsduft war. Wir hatten Glück und trafen einen sehr netten Mitarbeiter dieses Reitstalls, der uns nicht nur die notwendigen Informationen gab, sondern, nachdem wir uns alle Pferde angeschaut hatten, sogar noch fragte, ob unsere Tochter wohl noch Lust hätte, auf einem kleinen Pony zu reiten. Ein strahlendes Gesicht war Antwort genug und so wurde ein Pony (nur etwas größer als ein Shetland-Pony) von der Koppel geholt, gesattelt und uns an einer Führungsleine übergeben mit der Aufforderung, nun draußen auf der wirklich sehr großen Anlage herumzugehen. Ich bin jetzt noch sprachlos wegen des Vertrauens, das er uns entgegenbrachte, denn er wusste rein gar nichts von uns. Wir gingen ca. eine halbe Stunde spazieren, und unsere Tochter, die sonst so ängstlich und zurückhaltend ist, "striegelte" das Pony, gab ihm Leckerlies und saß vollkommen entspannt, sich nur mit einer Hand festhaltend, auf dem Pferd.



Das war für mich die perfekte Stunde. Auf der einen Seite fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt, auf der anderen Seite ließ das Glück meiner Tochter mein Herz höher schlagen. Und für uns steht jetzt fest: Im März soll unsere Tochter dort anfangen zu reiten.

Das waren nun sieben Dinge, für die ich am Sieben Sachen Sonntag meine Hände gebraucht habe und die wie immer von Anita von Grinsestern gesammelt werden. 

Heute Abend werde ich noch meine Tochter und ihren Freund vom Flughafen abholen. Sie waren 5 Tage in meinem Traumreiseland: Island, und ich bin schon sehr gespannt, was sie alles berichten werden. 

Ich wünsche allen anderen einen ebenso schönen Sonntag, wie ich ihn hatte! Und Anita, dass sie ihre Flugangst (und den Flug natürlich) gut überstanden hat.




Freitag, 5. Februar 2016

#WMDEDGT und Freitagsfüller

Jeden 5. eines jeden Monats fragt Frau Brüllen: "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT. Und da sie nicht die einzige ist, die mich das fragt, mache ich heute nun zum ersten Mal mit beim Tagebuchbloggen.

Um 7.00 bin ich aufgestanden, um den Morgen allein und in aller Ruhe mit einer Tasse Kaffee beginnen zu können. Beim Internetsurfing habe ich einen Link wiederentdeckt und sogleich beschlossen: Da mache ich mit.

Doch vorher musste die kleine Tochter versorgt werden. Da heute wegen der Winterferien noch keine Schule ist, entfällt das Zubereiten der Schulbrote. Dafür musste die Kleine heute Frühstück bekommen, da das Kindergarten-Frühstück wegen eines Ausflugs ausfällt. Die Kinder treffen sich nämlich bereits um 8.45 Uhr auf dem Bahnsteig, um in die Philharmonie (oder, wie die kleine Tochter sagt Tivimonie) zu fahren. Also, huschhusch frühstücken, anziehen, waschen und kämmen und auf geht's zum Bahnhof. Dort angekommen habe ich noch ein wenig geplaudert, dann eingekauft und zurück nach Hause, wo die leidige Hausarbeit auf mich wartet. 

Doch vor der Arbeit kommt eben manchmal doch das Vergnügen: Ich fülle den Freitagsfüller, gesehen bei Barbara, aus:


1. Am Rosenmontag mache ich ganz und gar nichts. In meiner Münsteraner Zeit habe ich zwar auch das eine oder andere Mal gefeiert, doch immer ohne Kostüm. Hier in Berlin kommt mir Karneval noch schräger vor als woanders, also: kein Karneval für mich

2. Kommunikation finde ich nach wie vor sehr interessant. Ich finde es, obwohl ich es schon seit 10 Jahren unterrichte, immer wieder faszinierend, wie Menschen auf Kommunikation reagieren und wie sehr man mit unterschiedlichen Kommunikationsformen  Kommunikationsabläufe beeinflussen kann.

3. Ich verstehe nicht, warum die Menschen untereinander so oft so unfreundlich sind. Sicherlich kann, darf und muss ein jeder Mensch einmal schlechte Laune haben dafür, doch wird sie besser, wenn ich meine Mitmenschen so richtig unfreundlich anharze?

4. Eine seeehr günstige Bluse in einem Ton, der sich wohl "staubrosa" nennt und zu meinen momentanen Lieblingsfarben gehört, ist das letzte Kleidungsstück, das ich gekauft habe.

5. Der Vorteil von wenig Geld ist der, dass ich mir über Investitionsanlagen keine Gedanken machen muss. Okay, zugegeben, ich hoffe trotzdem auf den Supergewinn, der irgendwann bei mir hereinschneit, obwohl ich nirgendwo mitspiele.

6. Ich freue mich auf den Frühling, weil die Vögel dann morgens wieder singen. Und ich auf dem Weg zum Kindergarten mit meiner kleinen Tochter nach Schneeglöckchen und Krokussen Ausschau halten kann.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf nichts Bestimmtes, morgen habe ich ebenfalls noch nichts geplant und Sonntag möchte ich entweder mit meinem Mann eine "Landpartie" machen, oder mit einer Freundin auf einen Flohmarkt gehen, meine älteste Tochter mit ihrem Freund vom Flughafen abholen und, wenn es zeitlich hinkommt, mit meinem Mann zusammen den Tatort anschauen.
Insgesamt möchte und muss ich am Wochenende eine Regenjacke für meine Tochter fertig nähen, da sie die in der kommenden Woche dringend benötigt.


Nachdem ich nun wirklich keinen Grund mehr finde, mich vor der Hausarbeit zu drücken, beginne ich mit der Wäsche. Ich kenne eine Frau, deren Mann einmal sagte, Hausarbeit bestünde doch nur noch aus Knöpfedrücken, warum, um Gottes Willen, man sich denn eigentlich immer noch beschweren wolle. Früher haben die Frauen mit dem Waschbrett am Fluss usw. usf. 

Ich gebe zu: Ich freue mich sehr, dass ich nicht mehr an einen Fluss gehen muss (wäre auch sehr weit für mich), um die großen Mengen an Wäsche zu waschen. Mit einem Waschbrett versteht sich (wobei ich sehr gerne eines hätte. So als Dekoobjekt.). Dennoch ist die Wäsche nicht erledigt, wenn ich lediglich auf einen Knopf drücke. Ich sortiere vorher, sortiere hinterher, lege zusammen, verteile und räume ggf. sogar noch weg. Wobei inzwischen sowohl mein Mann als auch die großen Kinder ihre Wäsche selbst wegräumen müssen. Inzwischen, dass muss ich einräumen, haben sich die Wäscheberge doch sehr verkleinert, da zwei Kinder ausgezogen sind.

Zwischendrin wird gelüftet und die Blumen gegossen.

Dann geht es weiter mit dem Aufräumen des Kinderzimmers. Es wird wirklich einmal Zeit, dass das Zimmer neu strukturiert wird, damit es länger ordentlich bleibt. Da die große Umräumaktion jedoch ohnehin im Sommer mit der Neuanschaffung eines Schreibtischs - die Kleine kommt zur Schule - einhergeht, warte ich noch die paar Monate. Zwar hat unsere Tochter ein sehr großes Zimmer, doch durch ihre Puppenliebe eben auch sehr viele sperrige Puppenmöbel (Küche, 5 Betten, Puppenkleiderschränke für die große Kinderschar usw.)
Nachdem das erledigt ist (inklusive geringfügigem Ausmisten), wird der Freundin-Besuch meiner kleinen Tochter wegen Krankheit abgesagt. Meine Tochter wird sicherlich sehr enttäuscht sein, wenn sie das hört, vor allem, weil diese Freundin zum ersten Mal zu uns kommen wollte.

Am frühen Nachmittag besuchte uns der Vater meiner beiden großen Töchter, was für helle Aufregung sorgte, da nur ich von dem Besuch wusste. Da der Vater über 500 km von uns entfernt wohnt, war die Freude groß. Ich nutzte die Gelegenheit, gleich auch noch den Kleiderschrank meiner jüngsten Tochter auszusortieren, da der Vater meiner Großen ebenfalls noch ein Mädchen bekommen hat, das 1,5 Jahre jünger als meins ist.

Ich holte meine Jüngste aus dem Kindergarten ab, ließ mir in aller Ausführlichkeit von ihrem Philharmoniebesuch erzählen, stellte ihren Feenrock für Fasching fertig und führte ein berufliches Telefonat, bei dem ich mich darauf konzentrierte, den Tumult in der Küche zu ignorieren.

Um 17.20 Uhr kehrte wieder Ruhe ein, der Vater verabschiedete sich, und ich werde gleich, nachdem ich die letzte Maschine Wäsche aufgehängt habe, mich an die Vorbereitungen für das Abendessen, Ofengemüse mit Avocado-Dip, machen.

Wenn ich diesen Tag so Revue passieren lasse, kann ich feststellen, dass letztendlich weder etwas Spannendes, noch etwas Kreatives oder ähnlich Erfüllendes dabei herausgekommen ist. Dennoch war es ein recht guter, entspannter Tag. Und obwohl ich nicht wirklich etwas Produktives geschafft habe, war ich die ganze Zeit mit irgendwelchen Dingen beschäftigt, und ich frage mich, trotz der detaillierten Aufstellung wie am Ende vieler Tage: Wo ist denn nur die Zeit geblieben.